Im Alter von etwa 12 Monaten richtet sich das Interesse des Kindes auf die Erforschung der Gegenstände als solche. Es führt die ihm bekannten Handlungen wie in den Mund nehmen oder fallen lassen aus, beginnt dann aber, diese Handlungen so zu variieren, dass neue, unerwartete Ereignisse entstehen. Durch das Variieren der Handlungen lernt es die speziellen Eigenschaften verschiedener Gegenstände kennen, d.h. es entdeckt, dass sie sich unterschiedlich gut in den Mund nehmen lassen und dass sie ganz verschiedene Geräusche verursachen, wenn sie zu Boden fallen.
Selina nimmt zuerst ein Stück Knetmasse in den Mund und reicht es dann dem Nilpferd. Dann nimmt sie die Bürste, welche sie in der anderen Hand gehalten hat, führt sie ebenfalls kurz zum Mund, hält sie dem Tier hin, nimmt sie nochmals in den Mund und gibt es dann dem Nilpferd.Wie in der ersten Szene handelt es sich hier weniger um den funktionalen Gebrauch der Gegenstände, sondern um ein Offerieren, wobei dies sicher damit verbunden ist, dass sie durch das grosse, sich öffnende Maul fasziniert ist.
Caroline ist auf dem Schoss der Mutter und schaut zu, wie ich das Nilpferd bürste. Ich sage "oih, Schönes" und reiche ihr die Bürste. Sie nimmt sie und macht eine kleine Geste des Bürstens auf dem Kopf des Tieres. Ich wiederhole "oih, schön!". Sie kniet in der Nähe nieder und nimmt die Bürste in den Mund. Ich frage "noch mehr?". Sie wiederholt die Geste des Bürstens und zieht sich dann wieder zurück auf den Schoss der Mutter.Deutlich wird hier der Uebergang vom Spiel der "einfachen Manipulation" (in den Mund nehmen/fallen lassen) zum funktionalen Spiel. Die Geste mit der Bürste zu den Haaren ist noch sehr unsicher, als ob sie besagen wollte, ist es wirklich das, wofür diese Bürste da ist?