Ueber den referentiellen Blickkontakt entdeckt das Kind, dass es interessant ist, was die Anderen zu den Dingen sagen und auch, was sie mit ihnen tun. Es beginnt deshalb anfangs des zweiten Lebensjahres, die Gegenstände dem Anderen zu geben. Dabei verbindet es dies immer mit einem erwartungsvollen Blick, als ob es fragen wollte 'was meinst du dazu?' oder 'was tust du damit?'.
Selina nimmt zuerst ein Stück Knetmasse in den Mund und reicht es dann dem Nilpferd. Dann nimmt sie die Bürste, welche sie in der anderen Hand gehalten hat, führt sie ebenfalls kurz zum Mund, hält sie dem Tier hin, nimmt sie nochmals in den Mund und gibt es dann dem Nilpferd.Wie in der ersten Szene handelt es sich hier weniger um den funktionalen Gebrauch der Gegenstände, sondern um ein Offerieren, wobei dies sicher damit verbunden ist, dass sie durch das grosse, sich öffnende Maul fasziniert ist.
Charlotte nimmt einen Würfel aus der Box und gibt ihn mir in die Hand, welche ich ihr hinstrecke; dazu sagt sie "da". Ich bedanke mich und lege den Würfel mit einer deutlichen Geste auf einen anderen. Sie holt einen weiteren aus der Box und imitiert meine Handlung, indem sie den Würfel selbst auf die zwei anderen legt. Ich sage "oih!". Wieder greift sie in den Behälter und tut den neuen Würfel an seinen Platz auf die drei anderen. Dies begleitet sie mit der Aeusserung "da!"; ich wiederhole kurz "da" und kommentiere "nochmals einen oih!".Auch in dieser Szene ist deutlich zu beobachten, dass die Formbox in diesem Entwicklungsalter interessant ist, weil sie etwas enthält. Zugleich liegt eine Funktion der Würfel und Zylinder darin, sie aufeinanderzustellen, was Charlotte in Form einer Geste sofort nachahmt.
Anouk reicht mir den Telefonhörer. Ich halte ihn ans Ohr und frage "ja, wer ist da? ist Anouk da? -aha, ja". Sie schaut mir zu und streckt den Arm nach dem Hörer aus. Ich gebe ihn ihr, sie hält ihn kurz ans Ohr, und ich sage "hoi Anouk", während sie mir den Hörer schon wieder hinhält. Sie schaut mich an, während ich in den Hörer spreche "ja, ja, e-em, ja sie tut spielen". Sobald sie wegschaut, verabschiede ich mich mit "tschüss", reiche ihr den Hörer und frage "willst du auch noch 'tschüss' sagen?". Sie hält den Hörer in die Nähe des Ohres, schaut mich an und lächelt. Diese Szene zeigt sehr schön, dass Anouk mein Telefonieren als Etwas (wieder-) erkennt; voller Ungeduld verlangt sie nach dem Gegenstand und hält ihn kurz ans Ohr, als ob sie dadurch noch die letzten Zweifel an seiner Bedeutung beseitigen wollte.